Parlamentarische Enquete: Kärnten will Kindern Perspektiven sichern

Foto: LPD Kärnten/ Schmiedbauer
„Kindern Perspektiven geben – unbeschwert, chancenreich und demokratisch erwachsen werden“ lautete das Thema jener parlamentarischen Enquete, zu der Bundesratspräsidentin Claudia Arpa gestern, Mittwoch, im Parlament in Wien lud. Nach der Eröffnung durch die Bundesratspräsidentin hielten unter anderen Landeshauptmann Peter Kaiser, der derzeit den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz inne hat, und die Leiterin des Momentum Instituts, Barbara Blaha, ihre Keynotes. Das Impulsreferat von Ali Mahlodji, EU-Jugendbotschafter befasste sich mit den „Herausforderungen für Kinder und junge Menschen“.

„Der Begriff Armut hat in weiten Teilen der Gesellschaft seine Bedeutung verloren. Jedoch führt Armut und ganz speziell Kinderarmut zu einer Benachteiligung in vielen Bereichen. Es gibt Auswirkungen die ein Leben lang, ja ganze Generationen lang nachwirken. Dadurch verlieren Kinder Perspektiven und verliert die Gesellschaft große Fähigkeiten und Exzellenzen“,

erklärte Kaiser bei der Enquete, der auch LHStv.in Gaby Schaunig und Landtagspräsident Reinhart Rohr beiwohnten.
Österreich sei eines der reichsten Länder der Welt, aber hier würden mehr als 350.000 Kinder in Armut leben oder seien armutsgefährdet.

„Es gibt drei Faktoren, die auf Armut hinweisen. Die Menschen verdienen weniger als 60 Prozent eines Medianeinkommens, sie sind arbeitslos oder durch Arbeitslosigkeit gefährdet und können sich keinen Urlaub leisten oder sich regelmäßig mit Freunden treffen“,

so Kaiser zu den Hebeln, wo man sozial ansetzen sollte. Der Sozialstaat sei eine der größten Errungenschaften der Republik, der auch die Armut im Land auf ungefähr die Hälfte mildern würde, ohne würden rund 2,3 Millionen Menschen davon betroffen sein.

„Als im Kindesalter selbst Betroffener von Kinderarmut sind die größten Errungenschaften in Kärnten seit dem zweiten Weltkrieg der seit erstem September gratis Kindergarten und das neue Kinderbetreuungs- und bildungsgesetz“,

führte Kaiser weiter aus. Es sei alles zu tun, um die Kinderarmut in Österreich weiter zu bekämpfen.
Einen wesentlichen Beitrag dazu soll auch das Kärntner Kindergrundsicherungsmodell leisten, das auf Kaisers und Schaunigs Initiative derzeit in Ausarbeitung ist. Ausgehend von einem Pilotprojekt der Volkshilfe will man in Kärnten eine Struktur schaffen, welche die Jüngsten finanziell absichert. Kärnten würde damit ein weiteres Mal eine Vorreiterrolle einnehmen und dem Ziel zur kinder- und familienfreundlichsten Region zu werden wieder einen großen Schritt näher kommen.
Am Abend zuvor hatten Arpa und Kaiser anlässlich des Vorsitzes des Landes Kärnten im Bundesrat zu einem Kärnten Abend geladen, dem zahlreiche Gäste aus Österreich und speziell aus Kärnten folgten. Unter anderem waren dabei LHStv. Martin Gruber, Landesrätin Sara Schaar zahlreiche Landtagsabgeordnete und die ehemaligen Bundesratspräsidenten Ana Blatnik und Ingo Appe.
Quelle: LPD Kärnten