Koralmbahn III: Ehrungen des Landes für die Menschen hinter dem Jahrhundertprojekt

Empfang des Landes Kärnten anlässlich der Eröffnung der Koralmbahn inklusive Verleihung von Landesauszeichnungen. LH Peter Kaiser, Generalkonsulin der Republik Slowenien Maja Balant Slobodjanac, Vizekanzler Andreas Babler (Fotohinweis: LPD Kärnten/Kuess)
Mit der Koralmbahn fahren wir alle in ein neues Zeitalter. Hinter diesem Jahrhundertprojekt stehen zahlreiche Menschen, von denen einige am Freitag im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten vom Land Kärnten bei einem hochkarätig besetzten Empfang geehrt wurden.
Landeshauptmann Peter Kaiser überreichte gemeinsam mit LStv.in Gaby Schaunig, LHStv. Martin Gruber, LR.in Beate Prettner, LR Daniel Fellner und LR Peter Reichmann das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten an ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä sowie den Projektleiter und Gesamtkoordinator der Koralmbahn, Klaus Schneider. Im Klagenfurter Konzerthaus wurden außerdem elf Dank- und Anerkennungsurkunden, unter anderem an sieben Tunnelpatinen, verliehen.
 

„Es ist vollbracht“,

freute sich Kaiser über die Eröffnung der Koralmbahn.

„Aus einer Träumerei ist eine Vision geworden und dann ein konkretes Projekt“,

betonte er.
Deutlich spürbar sei die unbändige Freude der Menschen über die Fertigstellung. Kärnten und die Steiermark würden zusammenwachsen.

„Wir können in Österreich und Europa mehr, als wir uns oft selbst zutrauen. Legen wir mehr Optimismus an den Tag, krempeln wir die Ärmel hoch: Das ist die Botschaft des heutigen Tages“,

so Kaiser.
Die Bahnachse von der Ostsee zur Adria sei eine große europäische Idee, eine Verbindung von Menschen zu Menschen.
 
Für den Landeshauptmann sollte der 12.12. zum Feiertag werden – aber nicht nur wegen der Eröffnung der Koralmbahn.

„Der Finanzminister hat mich heute aus Brüssel angerufen und mir mitgeteilt, dass der Ausbau der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt mit 74 Millionen Euro auf Schiene ist“,

konnte Kaiser erfreut mitteilen.
 
Gruber zeigte sich stolz auf alle am Bau der Koralmbahn Beteiligten, auf alle, die an das Projekt – das oft genug zurück an den Start musste – geglaubt haben. Nun schaffe man ein Nahverkehrsangebot für ganz Kärnten, wie es noch nie dagewesen sei. „Es wird durch den Mikro-ÖV bis in die letzten Winkel des Bundeslandes reichen. Für die Menschen entsteht hier etwas ganz Positives“, so Gruber. Die Koralmbahn sei eine europäische Achse, die Kärnten defacto in die Mitte rücke. „Ich lade alle ein, die Chancen im pulsierenden Alpen-Adria-Raum zu nutzen“, so Gruber. Er hob hervor, dass diese Verbindung enorme Wertschöpfung schaffe.
 
Verkehrslandesrat Schuschnig sprach von der enormen Tragweite des heutigen Tages. „Ein Projekt wie dieses fällt nicht vom Himmel. Es braucht dafür Personen, die mehr tun als sie müssen. Menschen, die Pionierarbeit geleistet haben, gab es auch auf Verwaltungsebene“, hob er hervor und verwies dabei insbesondere auf die heute geehrten Vertreter der Abteilung 7.

 Landesrätin Prettner ist Eisenbahnertochter

und beschrieb ein „Gänsehautfeeling“. Wichtig sei es, die Chancen durch diese Verbindung mitten in Europa ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.

Landesrat Fellner sagte,

dass Klagenfurt und Graz jubeln, aber auch das Lavanttal, aus dem er selbst kommt, wegen der vielen Chancen euphorisch sei:

„Zwei großartige Bundesländer rücken zusammen.“

Landesrat Reichmann zeigte sich vom historischen Tag überwältigt.

Er dankte allen Menschen, die am Jahrhundertprojekt beteiligt waren. Als Bildungslandesrat gehe ihm heute natürlich auch wegen der Mittel für die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt das Herz auf.

 Für Vizekanzler Andreas Babler ist die Koralmbahn ein Zukunftsprojekt, das vieles verändern wird.

„Wir brechen in einen neuen Ballungsraum auf, in eine neue Region, die auch wirtschaftlich viel bedeutet“,

sagte er und hob den Semmeringbasistunnel als nächsten Meilenstein hervor.
 
Auch Matthä freute sich, dass Kärnten nunmehr ins Zentrum rückt und sich enorme Chancen für das Land auftun: „Es sind lauter Superlative.“ Bei der Unterzeichnung des ersten Bauvertrages über 600 Millionen Euro habe seine Hand gezittert, gab der ÖBB-Chef zu. Jetzt sei die Koralmbahn als verbindende Achse Realität geworden.
 
Gesamtkoordinator Schneider sagte, dass er hier in Vertretung vieler toller Menschen stehe:

„Es ist die großartige Leistung eines großartigen Teams.“

Er erlebe Dankbarkeit und Freude. Nunmehr werden die Menschen diese Infrastruktur mit Leben füllen, so Schneider.
 
Bei der Ehrung von ÖBB-Chef Andreas Matthä sagte Landeshauptmann Kaiser, dass dieser Zukunft in vielen Bereichen geschaffen habe:

„Er war ein positiver Animator für das Jahrhundertprojekt Koralmbahn und hat es sicher in die Bahnhäfen gebracht.“

Matthä trat 1982 in die ÖBB ein und ist seit Mai 2016 Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG. Der gebürtige Villacher hat alle Bemühungen zur Errichtung der Koralmbahn gefördert und stets unterstützt, zudem treibt er das Projekt Semmeringbasistunnel voran.
 

„Er hat dieses Sechs-Milliarden-Euro-Projekt unermüdlich wie ein eigenes Kind vorangebracht“,

sagte Kaiser über Klaus Schneider.
Der Grazer ist seit 1997 bei der ÖBB-Infrastruktur AG tätig und war 28 Jahre lang Projektleiter der Koralmbahn, ab 2003 auch Gesamtkoordinator.
 
Eine der Dank- und Anerkennungsurkunden ging an Martina Rattinger als Leiterin des Kärntner Verbindungsbüros in Brüssel. Sie bezeichnete der Landeshauptmann als „eine der Mütter der Koralmbahn“. Für dieses Projekt habe sie von Brüssel aus mit vier Kärntner Landeshauptleuten zusammengearbeitet. Urkunden gingen auch an Albert Kreiner als früheren Leiter der Abteilung 7, Hans Schuschnig und Helmut Lang (ehemals Abteilung 7) sowie an die sieben Tunnelpatinnen Hemma Deutschmann, Ebba Habsburg-Lothringen, Anneliese Klösch, Margot Krainz, Angelika Probst, Gerlinde Reichel und Ulrike Wehr.
 
Unter den Anwesenden waren unter anderem die Landtagspräsidenten Andreas Scherwitzl und Christoph Staudacher, der ehemalige deutsche Verkehrsminister und EU-Koordinator Kurt Bodewig, die früheren Landeshauptleute Peter Ambrozy, Gerhard Dörfler und Christoph Zernatto, die slowenische Generalkonsulin Maja Balant Slobodjanac, Diözesanbischof Josef Marketz und Superintendentin Andrea Mattioli. Für die musikalische Umrahmung sorgten Hannah Senfter und Polina Winkler, die Moderation erfolgte durch Ute Pichler.
Quelle: LPD Kärnten