Kärnten.museum: Diskussion über die Ressource Wasser

Wolfgang Muchitsch, Claudia Dojen, Doris Hattenberger, Michael Wagreich, LH Peter Kaiser, Sabine Seidler, Igor Pucker und Caroline Steiner / FotoCredit: LPD Kärnten
Die Anthropozän-Ringvorlesung machte gestern, Dienstag, im kärnten.museum Station. Eine hochkarätige Runde, angeführt von Landeshauptmann Peter Kaiser, diskutierte zum Thema „Wieviel Staat braucht die Ressource Wasser?“ Weitere Diskussionsteilnehmerinnen und Diskussionsteilnehmer waren Doris Hattenberger, Vizerektorin für Lehre an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Michael Wagreich, Professor für Geologie an der Universität Wien und Claudia Dojen, Leiterin der Abteilung Erdwissenschaften im kärnten.museum.
LH Kaiser betonte, dass die Ressource Wasser für die kommenden Generationen geschützt werden muss. „Im Sinne der Enkelverantwortung, müssen wir als politische Entscheidungsträger, unter Einbeziehung der Gesellschaft, dieses lebensnotwendige Gut schützen. Wir haben in Kärnten ausreichend Wasser, allerdings müssen wir dafür sorgen, dass es dort verfügbar ist, wo es benötigt wird. Wir haben uns daher entschlossen, die Wasserschiene Kärnten zu errichten, die landesweit die Trinkwasserversorgung über Generationen sichern wird“, führte Kaiser aus und warnte vor Bestrebungen das Gut Wasser zu privatisieren.
Kaiser gab ein klares Bekenntnis zur Wasserkraft in der Energieerzeugung ab. „Wasserschutz und die Nutzung von Wasserkraft schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Die Wasserkraft ist ein wichtiger Teil des Energiemix. Gerade die Pump-Speicherkraftwerke sind wichtig, um Energie zu speichern und sie jederzeit abrufen zu können“, sagte Kaiser und verwies darauf, dass durch Modernisierungen der bestehenden Wasserkraftwerke die Effizienz gesteigert werden könnte.
Im Bereich des Schutzes der Ressource Wasser ist es dem Landeshauptmann wichtig, einen Umdenkprozess zu initiieren. „Jeder Liter den wir einsparen, trägt zum Schutz dieser wichtigen Ressource bei. Es geht dabei nicht nur um den täglichen Wasserverbrauch, sondern auch jenen, der für die Erzeugung von Konsumgütern benötigt wird und vielen Menschen unbewusst ist“, betonte Kaiser.
Claudia Dojen sprach über die regionale Verteilung der Wasserressourcen in Kärnten. Die gesetzlichen Aspekte des Wasserschutzes wurden von Doris Hattenberger in die Diskussion eingebracht. Michael Wagreich berichtete, dass bereits fünfzig Prozent des weltweit verfügbaren Trinkwassers schon genutzt werden.
Im Vorfeld der Diskussion hatte Claudia Dojen einen Vortrag zum Thema „Einführung in das Thema Wasser im kärnten.museum Klagenfurt“ gehalten. Michael Wagreich sprach zum Thema „Anthropozän. Die internationale Diskussion“. Wolfgang Muchitsch, Direktor des kärnten.museum, hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ringvorlesung willkommen. Durch die Diskussion führten Sabine Seidler, Initiatorin des Forum Anthropozän und Igor Pucker, Vorsitzender des Planungsteams kärnten.museum und emeritierter Kulturabteilungsleiter.
Die Ringvorlesung Anthropozän wird heuer zum vierten Mal veranstaltet und ist eine Kooperationsveranstaltung des Vienna Antropocene Network (VAN), des Instituts für Geologie, des UNESCO IGCP 732 Projektes der Universität Wien und des Forum Anthropozän, die Veranstaltungsreihe wird vom 1. Europäischen Klima- und Umweltbildungszentrum/Nationalpark Hohe Tauern gefördert. Das kärnten.museum ist Kooperationspartner.
Quelle: LPD Kärnten