Gehaltsverhandlungen: Kärnten übernimmt für Landes- und Spitalsbedienstete Bundesabschluss

Das Land Kärnten folgt dem Ergebnis der Beamtengehaltsverhandlungen auf Bundesebene zwischen Bundesregierung und Gewerkschaft und übernimmt für seine rund 12.000 Landes- und KABEG-Spitalsbedienstete das Bundesergebnis von 9,15 Prozent Gehaltserhöhung ab 1. Jänner 2024. Das ist das Ergebnis der am Montag stattgefundenen Gehaltsverhandlungen zwischen Land Kärnten mit den beiden Personalreferenten LH Peter Kaiser und LHStv. Martin Gruber sowie Finanzreferentin LHStv.in Gaby Schaunig und Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner, und der Gewerkschaft öffentlicher Dienst vertreten durch Vorsitzenden Stefan Sandrieser und seinem Stellvertreter Reinhold Dohr sowie flankiert von KABEG-ZBR Ronald Rabitsch, der stellvertretenden Vorsitzenden der Gewerkschaft der Landesverwaltung Ulrike Micheler-Eisner und weiteren Gewerkschaftsmitgliedern. Die Gesamtkosten für das Land Kärnten belaufen sich auf rund 86 Millionen Euro. Verbunden mit dem Abschluss sind auch einhellig gefasste Reformmaßnahmen mit dem gemeinsamen Ziel, den Landeshaushalt zu entlasten und budgetäre Abgänge zu senken.

„Die Übernahme des von der Bundesregierung mit der Gewerkschaft erzielten Verhandlungsergebnisses drückt auch die große Wertschätzung und den Dank des Landes stellvertretend für alle in Kärnten lebenden Menschen aus. Es ist ein großes finanzielles Danke für das tagtägliche Engagement, für die enorme Einsatzbereitschaft jederzeit und vor allem in den vielen Krisen, die wir gemeinsam zu meistern hatten und haben, sowohl im Bereich der Landesverwaltung als auch im Bereich der Gesundheitsversorgung“,

betont Landeshauptmann Peter Kaiser. Er erinnert in dem Zusammenhang an die großen Herausforderungen, von der Bewältigung von Unwetterkatastrophen, über die für den Standort Kärnten mit entscheidende effiziente Verwaltung, bis hin zur besonders sensiblen und fordernden hochqualitativen Versorgung in unseren Landesspitälern. Zudem sei eine Gehaltssteigerung auch in dieser Höhe gerade angesichts der anhaltenden Teuerungswelle und der in Österreich nach wie vor hohen Inflation eine notwendige Unterstützung und auch Investition in die Standortattraktivität.
„Es ist mit diesem Ergebnis ein Kompromiss gelungen, mit dem wir die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anerkennen, aber gleichzeitig der angespannten finanziellen Lage des Landes Rechnung tragen. Wichtig ist, dass wir auch bei dieser Gelegenheit erneut die Notwendigkeit von Strukturreformen sowie einer nachhaltigen Budgetkonsolidierung außer Streit gestellt haben“, betont LHStv. Martin Gruber.
Auch Finanzreferentin LHStv.in Schaunig und Gesundheitsreferentin LR.in Prettner betonen die mit dem Abschluss verbundene Anerkennung:

„Wir haben in Kärnten eine hochqualitative Gesundheitsversorgung und Landesverwaltung. Die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden allzu oft als selbstverständlich erachtet. Die beschlossene Gehaltserhöhung ist ein Zeichen der Wertschätzung und gleichzeitig auch eine große finanzielle Herausforderung für das Land. Um diese zu stemmen braucht es auch gemeinschaftliche Anstrengungen aller Beteiligter. Umso wichtiger war und ist es auch, sich zu entsprechenden Reformmaßnahmen zu bekennen und diese auch gemeinsam umzusetzen.“

Verbunden mit dem heute erzielten Verhandlungsergebnis sind laut Kaiser und Gruber auch

„einhellig beschlossene personelle und strukturelle Reformmaßnahmen, um auch in Zukunft attraktive Karrieremöglichkeiten bei gleichzeitig effizientem Personaleinsatz inklusive schlanker Verwaltung zu gewährleisten“.

Eine eigene Reformkommission wird sich beispielsweise mit einer schrittweisen Reduzierung des Stellenplanes des Amtes der Kärntner Landesregierung, einer noch effizienteren Personalbewirtschaftung indem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch zielgerichteter eingesetzt und Arbeitsprozesse optimiert werden und einer Harmonisierung des Kündigungsrechtes auseinandersetzen.
Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich auch GÖD-Kärnten-Vorsitzender Sandrieser:

„Die GÖD-Kärnten war und ist immer ein verlässlicher und konstruktiver Partner, auch und insbesondere in Gehaltsverhandlungen. Umso wichtiger war es uns auch, eine für beide Seiten wertschätzende und respektable Lösung zu finden. Wir wissen seitens der Gewerkschaft natürlich um die finanzielle Herausforderung eines Abschlusses für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in dieser Höhe. Nicht von ungefähr werden wir uns daher auch kritisch konstruktiv und in Übernahme einer Gesamtverantwortung sowohl für die Kollegenschaft als auch für unser Bundesland insgesamt in die Erarbeitung und Umsetzung notwendiger Reformen einbringen.“

Einig sind sich alle Verhandlungsteilnehmer auch, dass der heurige Abschluss nicht automatisch die Übernahme eines Bundesabschlusses im Jahr 2024 zur Folge hat, sondern im Herbst kommenden Jahres jedenfalls Verhandlungen für eine allfällige Gehaltsanpassung für 2025 stattfinden werden, unter Berücksichtigung der budgetären Sondersituation des Landes.
Quelle: LPD Kärnten