Botschafterin von Georgien absolviert Arbeitsgespräch in Kärnten

Arbeitsbesuch der Botschafterin von Georgien: LH Peter Kaiser, Botschafterin I.E. Dr.in Ketevan Tsikhelashvili , Claudia Arpa -Mitglied des Bundesrates, LAD Dieter Platzer. Foto: LPD/Stein
LH Peter Kaiser konnte am Dienstag gemeinsam mit Bundesrätin Claudia Arpa und Landesamtsdirektor Dieter Platzer die Botschafterin von Georgien, Ketevan Tsikhelashvili, in der Landesregierung begrüßen. Die Botschafterin hatte bereits mehrere Arbeitsbesuche in Österreich und sich unter anderem vor dem Jahreswechsel auch mit Claudia Arpa in ihrer Funktion als Bundesratsvorsitzende, in Wien zu einem Arbeitsgespräch getroffen.

„Die Konstante, mit der wir es derzeit zu tun haben, ist der Wandel. Niemals hätten wir mit Krieg in Europa gerechnet und doch findet er vor unseren Türen statt. Umso wichtiger sind bilaterale Gespräche zwischen sämtlichen Ländern Europas, um die Union zu erhalten und um Europa zu stärken, das mehr ist als die Union. Man muss Europa neu denken, die Staaten müssen sich über die Union hinaus näherkommen. Der Frieden in Europa verlangt persönliche Gespräche, wie dieses Arbeitsgespräch heute, ständigen Kontakt auf politischer und diplomatischer Ebene sowie einen konsequenten Informationsfluss“,

begründen Kaiser und Arpa die Wichtigkeit des heutigen Arbeitsgespräches. Aber auch die heimische Exportwirtschaft beruhe auf einer grenzüberschreitenden politischen Kontaktpflege, die für gegenseitiges Verständnis werbe und zugleich wirtschaftliche Barrieren beseitige.
Im Gespräch mit der Botschafterin ging es auch um den von Georgien im März 2022 eingereichten Antrag auf EU-Mitgliedschaft, sodass Georgien nun als Beitrittskandidat gilt. Kaiser verwies darauf, dass die EU gestärkt werden müsse, dass Europäische Länder jedenfalls alles dazu beitragen müssen, dass das Friedensprojekt EU ein solches bleibe und dass die liberale Demokratie als solche zu verteidigen sei. Kaiser stellte der Botschafterin Regierung und Landtag vor, präsentierte die politische Landschaft in Kärnten und verwies auf die Wirtschaftsdaten, Projekte in der Bildung sowie auf den Arbeitsmarkt. Kaiser erläuterte zudem Kärntens Regierungsprogramm, dessen Handlungsfelder den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen unterliegen.
Die Botschafterin erklärte, dass die gegenwärtige Situation für Georgien durch den Angriffskriege Russlands auf die Ukraine auf Grund seiner der geopolitischen Lage Georgiens nicht einfach sei. Trotzdem werde Georgien seinen Weg weiterverfolgen und die Aufnahme in die EU weiter anstreben.
Ketevan Tsikhelashvili bestätigte:

„Wir wollen die Freundschaft mit den europäischen Ländern vertiefen, Kontakte in allen Bereichen weiter verstärken. Wir wollen den Frieden erhalten, um unser Land weiterentwickeln zu können. Es ist meine Mission in Österreich, die Verbindung zwischen Österreich und Georgien zu vertiefen und auch zwischen Regionen Georgiens und Österreich Partnerschaften zu schaffen!“

Sie verwies auf Partnerschafts-Verträge Georgiens mit Tirol oder der Steiermark.
Ketevan Tsikhelashvili war von 2016 bis 2020 Ministerin für Aussöhnung und bürgerliche Gleichstellung in Georgien. Sie ist seit 2020 georgische Botschafterin in Österreich.
Georgien selbst wurde 1918 für unabhängig erklärt und wurde eine demokratische Republik.1921 wurde das Land von der Roten Armee besetzt und stand 70 Jahre unter sowjetischem Regime. Georgien zählt rund 3,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und weist ein BIP von 27,9 Milliarden Euro auf, die Inflation liegt bei 5,9 %. In diesem Jahr finden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt.
Quelle: LPD Kärnten