Sportland Kärnten viel mehr als nur ein Schlagwort

Sport ist die schönste Nebensache der Welt – ein allseits bekannter Satz, der an Zeiten erinnert, als Träger von Jogginganzügen und legerer Sportkleidung an öffentlichen Plätzen noch argwöhnische Blicke auf sich zogen. Mittlerweile ist dieser Slogan längst überholt. Sport ist so viel mehr als Freizeitbeschäftigung. Er hält Körper, Geist und Seele zusammen und hat sich als Gesundheitsprävention wissenschaftlich erwiesen. Die Pille „Sport“ verhilft nicht nur zu einem besseren körperlichen und geistigen Allgemeinbefinden – sie kann Leben retten.
Die Säulen Breiten- und Gesundheitssport, Spitzen- und Leistungssport sowie Sportstätten und Infrastruktur bilden die Basis der heimischen Sportstruktur. Die Dach- und Fachverbände, die Vereine sowie die Kooperationspartner halten den Sport in Kärnten am Laufen.
Als Landessportreferent und Landeshauptmann, aber auch persönlich ist es mir wichtig, die Infrastruktur zur Sportausübung bereitzustellen beziehungsweise deren Errichtung finanziell zu unterstützen. Davon profitieren nicht nur 1.600 Vereine mit ihren rund 180.000 Mitgliedern, sondern auch viele Menschen im Land, die nicht dem organisierten Sport zugehörig sind.
Aufgrund der Covid-Pandemie und der Teuerung blicken wir auf schwierige Jahre zurück – dennoch gab es einen großen Zusammenhalt. Die Kärntner Sportfamilie ist ob der Herausforderungen noch enger zusammengewachsen. Es gibt viele Querverbindungen in der Gesellschaft, aus der viele positive Synergien einfließen. Sei es „Sport und Tourismus“, „Sport und Wirtschaft“, „Sport und Gesundheit“, aber auch die vielen Arbeitsplätze im Sport. An dieser Stelle möchte ich auch wichtige Einrichtungen wie das Olympiazentrum Kärnten, das Lehramtsstudium „Bewegung und Sport“ an der Alpen Adria Universität Klagenfurt und das Heeressport-Leistungszentrum in Faak am See nennen, die den Stellenwert des Sports in Kärnten untermauern.
Ein wichtiges Anliegen ist mir ein breites Sportangebot für unsere Jüngsten in der Gesellschaft. Leistbarer Schulsport und Breitensportinitiativen für alle bilden hier das Fundament. Sei es die Leichtathletik-, Schwimm-, Turn- oder Wintersport-Offensive, es gilt ein großes Angebotsspektrum anzubieten, um eine Sportausübung erst möglich zu machen. Es ist vor allem der Schulsport, in dem Kärnten mit seinen großartigen Erfolgen seit Jahren an der Spitze der neun Bundesländer zu finden ist. Ein Erfolgsmodell, von dem Schule und Vereine vice versa profitieren. Das Pilotprojekt Tägliche Bewegungseinheit Carnica+ in Schulen und Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen in der Region Rosental war mir von Anbeginn ein großes Anliegen. Das Projekt ist, dank engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sehr gut angelaufen.
An dieser Stelle gilt mein Dank den Eltern, den rund 35.000 gewählten ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre in Kärnten und dem Lehrpersonal in den Schulen, die hier eine sehr wertvolle gesellschaftspolitische Verantwortung mittragen.
Auch in meinem Leben nahm der Sport immer einen wichtigen Stellenwert ein. Ich werde nie meinen ersten Schulschikurs vergessen. An dem ich, aus einfachen Elternhaus stammend, nur dank der Unterstützung der öffentlichen Hand teilnehmen konnte. Es war ein großes Erlebnis, gemeinsam mit Schulfreunden in einem Hotel wohnend, den Wintersport genießen zu dürfen. Beim Tischtennis und Fußball – den ich bis zu meinem 37. Lebensjahr aktiv ausübte, fand ich in jungen Jahren großen Gefallen. Später war es der Lauf- und Triathlonsport, der mich faszinierte. Die Bilanz: 23 gefinishte Marathons sowie 5 Ironmans.
Einhergehend mit der immer größer werdenden politischen Verantwortung in Kärnten habe ich meine persönliche Lebensversicherung abgeschlossen. Seit 10. Dezember 2009 absolviere ich meine tägliche Stunde Sport pro Tag. Ein positives Lebensgefühl, das ich nicht missen möchte und nur Jedermann und Jederfrau empfehlen kann.
Für das neue Sportjahr wünsche ich mir, dass die Kärntner Sportfamilie ihren Zusammenhalt und ihre Freundschaft intensiv weiterlebt und wir – ganz im Sinne unserer Jugend – das Sportland Kärnten gemeinsam voranzubringen und weiterhin auf Augenhöhe an einem Strang ziehen.
Hier geht’s zum Sportjahresbericht 2022.
28.1.2023, Peter Kaiser