kärnten.museum eröffnet

Christian Wieser, Rainhard Bachl, LH Peter Kaiser, LHStv. Gaby Schaunig, Igor Pucker, Architekten Roland Winkler und Ferdinand Certov. Foto: LPD Kärnten/Just
Es ist vollbracht. Am Ende einer sehr intensiven Generalsanierung, erfolgte gestern. Sonntag, die feierliche Wieder-Eröffnung des Landesmuseums Kärnten als kärnten.museum. Nach dem Spatenstich im Mai 2020 waren die Arbeiten am Haupthaus, dem Rudolfinum, auf Hochtouren gelaufen. „Heute – 143 Jahre nach der Grundsteinlegung präsentiert sich das Rudolfinum, das in der Namensgebung zum kärnten.museum mutiert, in einer völlig neuen Form, die der Entwicklung des Museumsbereiches entspricht, und das in Anlehnung an Ferdinand Seeland (damals Obmann des Naturwissenschaftlichen Vereines) ‚ein weiteres Haus voll Licht und Herrlichkeit‘ sein soll“, betonte Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser, der gemeinsam mit seinen Regierungskollegen LHStv.in Gaby Schaunig und Martin Gruber die Eröffnung vornahm. An der großen Eröffnungsfeier im Konzerthaus nahmen 600 geladene Gäste teil.

„Das kärnten.museum ist nicht nur das Antlitz des Landes, sondern auch ein Ort der Begegnung, Bildung, Konversation und Konfrontation. Ein Haus, in dem Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Landes Kärnten lebendig werden“,

so der Landeshauptmann. Es werde die Kärntner Kulturlandschaft bereichern und seine Rolle als attraktiver musealer Leitbetrieb wieder einnehmen.

„Ich bin mir sicher, dass dem kärnten.museum die Transformation in die Gegenwart und auch weiter in die Zukunft des Landes erfolgreich gelingen wird“,

sagte der Kulturreferent.
Der Umgang mit Geschichte sage viel über die eigene Identität aus, daher sei es ein gutes Zeichen für Kärntens Identität und Kultur, dass 16 Millionen Euro für die Generalsanierung, davon 4,25 Millionen Euro für den Einrichtungs- und Ausstellungsbereich, aufgewandt worden seien und eine vormalige Zukunftsvision nun eröffnet werde.

„Es ist ein Haus, das so vielfältig und attraktiv ist, wie unser Bundesland, die hier lebenden Menschen, unsere Bräuche, die Flora und Fauna oder die Kärntner Kultur. Das kärnten.museum ist genau dieser Speicher, der die vielen verschiedenen wissenswerten Fakten über Kärnten lebendig werden lässt. Ich hoffe, dass sehr viele Kärntnerinnen und Kärntner das Haus künftig mit Leben füllen werden.“

Der Landeshauptmann dankte allen, die am Gelingen dieses großen Projekts beteiligt waren, so seinen Vorgängern als Kultureferenten des Landes Kärnten Wolfgang Waldner und Christian Benger. Weiters dem gesamten Regierungskollegium sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilungen 2 und 14. Außerdem Monika Kircher für die kurative Begleitung sowie allen Sponsoren und Partnern. Ganz besonders hervorgehoben hat der Landeshauptmann die Arbeit und den intensiven Einsatz von Kulturabteilungsleiter Igor Pucker.

„Mit diesem Museum wird Kärnten zukünftig und gegenwärtig sichtbar gemacht. Es ist eine reale Abbildung dessen, was Geschichte ist. Eine Darstellung eines gegenwärtigen Bewusstseins und letztendlich das, was uns insgesamt in Kärnten eint: der optimistische und hoffnungsvolle Blick nach vorne“,

so Kaiser.
Finanzreferentin LHStv.in Schaunig zeigte sich sehr stolz –

„das Museum sei ungemein beeindruckend, übertreffe alle Erwartungen, sei auf einem wunderbaren Niveau und somit jeden einzelnen Cent wert“.

Sie bezog sich auf die äußere Schönheit:

„Kärnten bekennt sich als einziges Bundesland zur Umsetzung von baukulturellen Leitlinien.“

Ein Teil dieser betreffe den öffentlichen Sektor.

„Aufgabe der öffentlichen Hand ist es, Baukultur so zu leben, dass wir Umwelt positiv gestalten. Es gebe eine konsequente Umsetzung von Architektenwettbewerben im Bereich der Schulen, Pflegeheime, Museen oder öffentliche Wohnbauten und all jener, die in den Verantwortungsbereich der Landesimmobiliengesellschaft liegen. Ich möchte mich ganz herzlich für den Einsatz und das Vorantreiben der Baukultur in Kärnten bedanken, öffentliche Räume so zu gestalten, dass sie funktional sind, den Inhalt in den Mittelpunkt stellen, aber auch dem Leitgedanken einer hohen Baukultur Rechnung tragen.“

Bürgermeister Christian Scheider verwies auf die lange und schwierige Zeit der Entstehung dieses neuen Museums. „Es hat eine enorme Kraftaufwendung vieler Persönlichkeiten gekostet, dieses großartige Projekt auf die Beine zu stellen, heute soll es wichtig werden besonders für junge Menschen, um aus der Geschichte zu lernen und so richtige Schritte für die Zukunft zu setzen.“
In einer Botschaft betonte Andrea Mayer, Staatssekretärin im Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport, dass Kärnten Vorreiter in der Umsetzung der baukulturellen Leitlinien sei.

„Das neue Haus bietet viel – es ist ein Ort der Begegnung und des Lernens.“

Besonders erfreut zeigte sich Mayer über die aktuelle Sonderausstellung und den künstlerischen Austausch von Kärnten und Wien.

„Wer nichts waget, der darf nichts hoffen“,

zitierte Igor Pucker, Leiter der Abteilung 14 – Kunst und Kultur Friedrich Schiller.

„Wir stehen nun am Ende einer sehr intensiven Reise, aber eigentlich ist es der Beginn der wirklichen Geschichte, wir haben gewagt und hoffen jetzt“,

so der Kulturabteilungsleiter. Es sei ein diverses Museum, das mehrere Sprachen spreche. Pucker dankte für die wunderbare Kooperation mit dem Landesimmobilienmanagement. Hingewiesen hat Pucker auf das Einlesebuch des Museums „Erlebnis Kärnten Museum“ mit wissenschaftlichen Texten und Worten von Anna Baar, Josef Winkler sowie Cvetka Lipuš, vefasst von Mario Rausch.

„Kunst, Kultur und Bildung sind der Kern unserer Demokratie und der geistigen Standortqualität“,

sagte Monika Kircher, Vorsitzende des Kuratoriums des Landesmuseums. Das Museum zeichne sich nicht nur durch Spitzenarchitektur aus, sondern auch durch Inhalte, die Zukunftsthemen stärken.

„Es ist ein Museum mit Europaformat und ich bin mir sicher, das ist der Beginn des Klagenfurter Museumsquartiers.“

Architekt Roland Winkler (Architekturbüro Winkler + Ruck) und Reinhard Bachl (Landesimmobilienmanagement) hoben die Arbeit der vielen heimischen Firmen hervor, die „mehr als grandios, fast schon berührend gewesen sei“. Beteiligt gewesen seien hauptsächlich Klein- und Mittelbetriebe mit großem Engagement. Die gesamten Bauarbeiten seien ohne Unfall abgelaufen.

„Es war einiges zu tun und wir haben versucht, dem Haus die offene lichtdurchflutete Haltung zu geben, die es immer schon gehabt hat“,

so Winkler. Auch die Außenbereiche würden nun dazu passen und das Haus befinde sich nun nicht mehr in einer Seitengasse, sondern steht auf einem großzügigen, neuen Platz.

„Das ist heute ein anderes Werk als vor 143 Jahren mit neuer Interpretation: das was in anderen Häusern die Vitrinen sind, sind hier die Räume.“

Christian Wieser, stv. wiss. Geschäftsführer des Landesmuseums, und Caroline Steiner, stv. kaufm. Geschäftsführerin des Landesmuseums zeigten sich sehr stolz und verwiesen ebenfalls auf die vergangenen sehr intensiven Zeiten. Besonders gedankt haben beide dem gesamten Team. Es gebe nun eine neue Marke kärnten.museum, ein neues Konzept sowie neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit neuem Know-how. Angestrebt werde auch die Zertifizierung mit dem Umweltgütesiegel.

„Inklusion liegt uns ganz besonders am Herzen, auch hier gibt es ein neues Konzept, das mit den einzelnen Vereinen integriert wird.“

Aktuell gibt es die Sonderausstellung – Menschheits-Dämmerung, Malerei der Zwischenkriegszeit 1918-38 und Reflexe der Gegenwart, aus den Sammlungen Leopold Museum Wien und MMKK. Vorgestellt wurde diese von MMKK-Leiterin Christine Wetzlinger-Grundnig und Hans-Peter Wipplinger vom Leopold Museum.
Unter den vielen Gästen waren auch LHStv.in Beate Prettner, LR Daniel Fellner, LR Sebastian Schuschnig, Landtagspräsident Reinhart Rohr und viele Landtagsabgeordnete, Landesamtsdirektor Dieter Platzer, Bischof Josef Marketz, Superintendent Manfred Sauer, Uli Wehr, die Lebensgefährtin von LH Kaiser sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens und aus Kunst und Kultur.
Für die Moderation zuständig waren Ute Pichler und Alexander Tolmaier. Für die musikalische Umrahmung sorgten Tonč Feinig, Edgar Unterkirchner, Mathias Ortner und Hannah Senfter. Gezeigt wurden auch viele sehr interessante Videos in denen zahleiche prominente Kärntnerinnen und Kärntner sowie Sponsorenvertreter zu Wort kamen.
Information:
Der Eintritt ist vom 21. bis zum 27. November frei. Sonderausstellung – Menschheits-Dämmerung, Malerei der Zwischenkriegszeit 1918-38 und Reflexe der Gegenwart, aus den Sammlungen Leopold Museum Wien und MMKK, 21. November 2022 bis 19. Februar 2023)