Kärnten hat neue Literaturpreisträger

Preisverleihung im Rahmen des Literaturwettbewerbs für neue Literatur aus Kärnten. Foto: LPD, Helge Bauer
Das Publikum der diesjährigen Literaturpreisverleihung des Kärntner SchriftstellerInnenverbandes, des Landes Kärnten und der Stadt Klagenfurt zollte gestern, Mittwochabend, der Präsidentin Gabriele Russwurm-Biro minutenlangen Applaus. Grund war die Verleihung des Ehrenzeichens des Landes Kärnten durch LH Peter Kaiser an sie.

„Als Präsidentin des Verbandes trägt Gabriele Russwurm-Biro seit vielen Jahren dazu bei, dass sich die Schriftstellerszene in Kärnten weiterentwickelt. Mit ihrer Tätigkeit für den und mit dem Verein werden junge Schriftsteller unterstützt und erhalten oft erstmals die Gelegenheit, zu publizieren, sich der Öffentlichkeit zu stellen, ihr schriftstellerisches Schaffen der Kritik auszusetzen. Die Arbeit der Präsidentin trägt wesentlich dazu bei, dass sich Kärnten als Literaturland weiterentwickeln kann“,

sagte Kaiser im Rahmen der Ehrung.
Der Grund für die Feierstunde waren aber die diesjährigen Literaturpreise für Prosa, konkret die Vergabe des Hauptpreises und des Anerkennungspreises des Landes Kärnten und des Preises der Stadt Klagenfurt für Prosa-Newcomer. Die Preise werden alle 2 Jahre vergeben. Thema dieser Ausschreibung war „Utopia“.

„Kärnten ist ein Literaturland und zählt zu den literarisch produktivsten Regionen in Europa, denn welches österreichische Bundesland kann sechs Staatspreisträgerinnen und Staatspreisträger mit Ingeborg Bachmann, Christine Lavant, Peter Handke, Gert Jonke, Josef Winkler und Florjan Lipuš, drei Büchnerpreisträgerinnen und –Preisträger mit Ingeborg Bachmann, Peter Handke und Josef Winkler und mit Peter Handke einen Nobelpreisträger unter seinen Landsleuten zu haben“,

verwies Kaiser auf die literarische Schaffenskraft Kärntens.
Das sei dies keine Selbstverständlichkeit und es bedürfe einer besonderen Sensibilität für das Wort. „Vor allem aber bedarf es Menschen, Vereinigungen und Institutionen, die dieses literarische Schaffen pflegen, fördern, die junge Menschen auf ihrem Weg zur Veröffentlichung literarischer Werke begleiten. Das ist der Kärntner Schriftstellerverband, der mit seiner wertvollen Tätigkeit Kärntner Autorinnen und Autoren unterstützt. Dafür gebührt ihm Dank“, so Kaiser weiter, der den Preisträgern die Urkunden überreichte und ihnen für ihr Schaffen dankte und gratulierte.
Auch Literaturwettbewerbe sind ein probates Mittel der Förderung junger – gleichbedeutend mit neuer – Talente und auch hier sei der Kärntner Schriftstellerverband federführend tätig.
Klagenfurts Vizebürgermeister Alois Dolinar überreichte Christa Raich den diesjährigen Newcomer-Literaturpreis der Landeshauptstadt Klagenfurt.
Der Kärntner SchriftstellerInnenverband besteht seit 1969 in Klagenfurt und bezweckt die Förderung künstlerischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen der Schriftstellerinnen und Schriftsteller Kärntens auf jede Art, die Unterstützung Not leidender Mitglieder, die Förderung junger Talente sowie die Herausgabe literarischer Publikationen. Der 2002 ins Leben gerufene und biennal ausgeschriebene Literaturwettbewerb des Kärnten SchriftstellerInnenverbandes für neue Literatur ist eine der wichtigsten Nachwuchsbewerbe in Kärnten und hat so manche literarische Karriere eingeläutet oder befördert.
Viele der Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre – darunter Simone Schönett (2004), Hugo Ramnek (2008), Christoph W. Bauer (2010), Harald Schwinger (2012), Anna Baar (2014) oder Ursula Wiegele (2018) – sind als fixe Größen im deutschsprachigen Literaturraum anzusehen.
Die Jury für die Literaturpreise besteht aus den KSV-Vorstandsmitgliedern, dem Kulturgremium des Landes Kärnten und zweisprachigen Juroren des Hermagoras-Verlags.
Folgende vier Literaturpreise wurden verliehen:
Literaturpreis des Landes Kärnten für Prosa
Sieglind Demus
Anerkennungspreis des Landes Kärnten für Prosa
Alexander Cimzar
Newcomer-Literaturpreis der Landeshauptstadt Klagenfurt
Christa Raich
Quelle: LPD Kärnten